Hat das World Wide Web in seiner jetzigen Form ausgedient?
Web-Promotion lässt die Gelder fliessen
von Christian Meuli, Geschäftsführer der Information Shuttle Corporation GmbH, Zürich
Millionen werden in Werbung im World Wide Web investiert, verglichen
mit den Milliardenaufwänden für Radio- oder TV-Werbung wirken
die Web-Aufwände aber mager. Dennoch sind sie bald nicht mehr wegzudenken:
die Streifen (Banners) auf amerikanischen und schweizerischen Webseiten.
Sowohl im amerikanischen, als auch im Schweizer Markt spezialisieren sich
Firmen auf Promotion im Web.
Bescheiden wirken die 1995 in den USA gemäss einer Studie von Cowles/Simba
für Web-Werbung im Internet eingesetzten 63,5 Mio. US-Dollar, verglichen
mit den 60 Mrd. für TV-Werbung oder 10 Mrd. für Radio-Werbung.
Allerdings bewegt sich auch hier das Feld: 171,5 Mio. Dollar machte die
amerikanische Web-Werbung 1996 aus. Allgemein werden solche Werbeausgaben
bis ins Jahr 2000 auf etwa 5 Mrd. pro Jahr prognostiziert.
Banners zur Auflockerung von Web-Seiten?
Web-Surfer amerikanischer Web-Sites kennen sie: Die Banners und Buttons
auf den unterschiedlichen Servern, welche vielleicht Transferzeit kosten,
vielleicht aber auch zur Auflockerung einer Web-Seite führen. Jedoch
ist der Zweck dieser Banners aus den klassischen Werbemedien bekannt: Sie
sollen aufmerksam machen.
Eine neue Form der Werbung
Das Internet mit seinem World Wide Web bietet im Zusammenhang mit der
Bannerwerbung neue Möglichkeiten. Ein Banner auf einem Webserver ist
nicht einfach nur ein Inserat. Vielmehr wird er oftmals mit einem Link
unterlegt. Ein Klick auf das Prunkstück, und schon befindet man sich
auf der Website jener Firma, welche eben noch auf einem anderen Server
per Banner für ein Produkt geworben hat. Ob nun über diesen Banner
der Benutzer zu einer Interaktion hätte bewegt werden sollen oder
ob der Banner als Erinnerungswerbung diente: Der Anwender befindet sich
auf der Homepage der Insertionsfirma und kann nun die Beschreibungen der
Firma oder deren Dienstleistungen lesen. Banner dienen mitunter also dazu,
Verkehr auf die eigene Site zu generieren, was im Web das A und O einer
lebhaften und fortwährenden Existenz der Site bedeutet.
Was sind Banner?
Allgemein gesprochen sind Banner Grafiken oder Schriftzüge in
Form von Grafiken. Es sind grafische Felder mit einer Grösse von ca.
470 x 55 Pixels. Oft werden Banner von den jeweiligen Firmen selber hergestellt.
Sinnvollerweise kümmert sich jedoch eine Marketingabteilung, eine
zugewandte Werbeagentur oder ein entsprechend ausgebildeter Designer um
die Erstellung solcher Banners - genauso, wie diese für die Erstellung
der Inserate für klassische Medien besorgt sind. Betrachtet man das
amerikanische Angebot, so findet man Banner vor allem dort, wo Webseiten
hochfrequentiert besucht werden (z. B. Sites grosser Firmen, Suchserver
wie Yahoo, etc). HotWired unter http://www.hotwired.com gilt als «Urvater»
der klassischen Bannerwerbung. Im allgemeinen bewegen sich die Preise im
Rahmen von Insertionspreisen von Wochenmagazinen. Allerdings sind auch
schon Zahlen von mehreren Millionen Dollar für einen Banner während
einem Monat Präsenzzeit geschätzt worden.
Web Promotion - was macht die Schweiz?
Es gibt in den USA Firmen, welche sich auf Werbung im World Wide Web
(Web Promotion) spezialisiert haben. Nicht fehlen darf dabei die Bannerwerbung,
so z. B. http://www.webpromote.com. Ganz interessant ist die Idee eines
amerikanischen Service, welcher den Besuch von Sites (via Banner, versteht
sich von selbst) honoriert. Der Konsument wird in dieser Form dafür
belohnt, dass er Werbung im Web betrachtet.
Das Modell der Streuung von Banners trifft man auch in der Schweiz an.
Grosse Anbieter von Internet-Dienstleistungen oder Suchserver beziehungsweise
Verzeichnisse folgen dem amerikanischen Vorbild. Im Moment gibt es zwar
noch keine Normgrösse, aber immerhin: erste Schritte in Richtung Bannerwerbung
sind getan. Werbeagenturen in der Schweiz, welche sich schon längere
Zeit mit dem Web beschäftigen, bieten auch eigens für das Web
konzipierte Kampagnen an. Andere Agenturen betrachten den Webauftritt als
integralen Bestandteil eines generellen Werbeauftrittes, also ein Mix klassischer
und Web-Werbung.
Ein interessantes Modell ist der Linkaustausch, basierend auf Banners.
Wie beim amerikanischen Vorbild http://www.linkexchange.com, welcher bereits
über 70'000 Webseiten bedient, ist unter http://www.alex.ch ein analoges
schweizerisches Muster zu finden. Als kostenlose Dienstleistung werden
Banners auf Schweizer Servern plaziert. Ein entsprechender Rechenmechanismus
sorgt dafür, dass in einem bestimmten Verhältnis der eigene Banner
auf fremden WWW-Sites abgebildet wird, wie auf der eigenen Site die fremden
Banners angezeigt werden. Im Falle der Werbung in klassischen Medien erstellt
man einen Schaltplan, in welchem Medium wie oft geworben wird. Mit diesem
Modell wird generell die Frage der Banner «nur» auf stark besuchten
Sites hinterfragt. Sollte es nicht Ziel sein, Banners möglichst weit
zu streuen, vielleicht thematisiert geordnet, anstatt sich auf bestimmte
Server zu konzentrieren?
Buttons sind Minibanners
Allerdings dienen sie im amerikanischen Umfeld weniger in der Funktion
eines Inserates, sondern vielmehr «try my», «download
now». Hinter einem Button verbirgt sich oftmals ein Programm oder
eine Demoversion eines Programmes - auch eine Form von Werbung. Sie soll
den «Drücker» des Knopfes dazu animieren, das Programm
herunterzuladen und auszuprobieren.
Kontaktadresse:
Christian Meuli
Information Shuttle Corporation GmbH
e&b-services
Neptunstrasse 103
8032 Zürich
e-mail: Christian.Meuli@isc.ch
web: http://www.isc.ch
Tel. 01 308 36 29
Fax. 01 308 35 00
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